Typische Anzeichen – darauf achtest du zuerst
Aufwölken beim Berühren: Streifst du die Pflanze, fliegen plötzlich viele winzige weiße Insekten auf und setzen sich kurz darauf wieder ab – meist an die Blattunterseiten. Das ist das klarste Feldzeichen.
Klebrige Blätter (Honigtau): Die Tiere saugen Pflanzensaft. Überschüssiger Zucker landet als Honigtau auf Blättern und Möbeln. Der Belag glänzt leicht. Bleibt er länger, siedelt sich darauf Rußtau an – ein schwarzer Pilzfilm.
Gelbliche Saugflecken: Vor allem entlang der Blattadern siehst du helle Sprenkel oder gelbliche Flecken. Bei starkem Befall vergilben Blätter und fallen vorzeitig.
Unterseiten voll losen „Schuppen“: Das sind Larvenhäutungen und leere Puppenhüllen, die wie winzige Schüppchen haften.
So sehen die Stadien aus
Erwachsene: 1–2 mm, weiß bestäubt, falten die Flügel dachartig – daher der „Motten“-Eindruck. Sitzen und starten bevorzugt an Blattunterseiten.
Larven/Nymphen: flach, blass, linsenförmig, fest an der Blattunterseite. Sie bewegen sich kaum, saugen aber dauerhaft.
Eier: winzig, oft ringförmig am Unterseitengewebe abgelegt – mit bloßem Auge schwer zu erkennen.
1-Minuten-Diagnosecheck
Klopftest: Blätter leicht über weißem Papier anstupsen. Fliegen mehrere weiße Tierchen auf, ist die Diagnose sehr wahrscheinlich.
Unterseiten-Check: Helle Flecken, klebriger Belag, Larvenhäutungen und träge Nymphen an den Unterseiten? Das passt zu Weiße Fliege.
Fingerprobe: Streifst du vorsichtig über die Blattoberseite und es bleibt ein klebriger Film, ist es eher Weiße Fliege oder Blattlaus (beide machen Honigtau). Abgrenzung unten.
Bestätigt? Dann starte zügig den 48-Stunden-Plan und verhindere, dass Honigtau zu Rußtau wird. Sichere Sprühmischungen findest du hier: Kaliseife & Neem richtig anwenden.
Abgrenzung: Das ist nicht Weiße Fliege
Trauermücken: kleine schwarze Flieger an Töpfen, die Larven in der Erde schädigen. Kein Honigtau an Blättern. Mehr dazu: Trauermücken.
Blattläuse: weich, rundlich, oft mit Ameisen. Viel Honigtau, aber kein Aufwölken ganzer Schwärme beim Streifen. Erkennen: Blattläuse.
Thripse: machen silbrige Schlieren mit feinen schwarzen Punkten (Kot). Sie fliegen bei Störung selten massenhaft auf. Details: Thripse.
Spinnmilben: feine Gespinste in Blattachseln, keine weißen Schwärme, kein typischer Honigtau. Erkennen: Spinnmilben.
Wollläuse/Schmierläuse: „Watte“-Nester, weiße Flocken, kriechende Läuse mit Wachs. Fliegen nicht auf. (Eigener Guide folgt.)
Warum der Befall „plötzlich“ wirkt
Weiße Fliegen lieben warm-trockene Plätze mit dicht stehenden Töpfen und weichem Neuwachstum (nach Umtopfen/Düngen). Außerdem kommen sie oft mit Neuzugängen ins Haus. Mit 5–7 Tagen Quarantäne für neue Pflanzen und einer kurzen Wochensichtkontrolle der Unterseiten fängst du Wellen früh ab. Mehr Alltagstipps: Vorbeugen im Alltag und Woher kommen sie plötzlich?.
Was du als Nächstes tust
Erst mechanisch Masse rausnehmen (aufscheuchen, absaugen, abduschen), dann abends/morgens sanft sprühen (Kaliseife/Neem) und nach 2–3 Tagen kontrolliert nachsetzen. Parallel Gelbtafeln als Frühwarnung knapp über dem Bestand einsetzen: Fallen & Monitoring. Indoor/Gewächshaus kannst du zusätzlich Nützlinge (z. B. Encarsia formosa) nutzen.
Wenn es stark klebt, wasch den Honigtau mit lauwarmem Wasser ab – das nimmt Pilzen die Grundlage. Die komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du im 48-Stunden-Plan und in den Sprühmischungen. Den Überblick über alle Artikel bietet der Weiße-Fliege–Hub.
Faq/Haufige Fragen
Was sind die typischen Symptome der Weißen Fliege?
Aufwölken kleiner weißer Insekten beim Berühren, klebriger Honigtau, gelbliche Saugflecken und Larvenhäutungen an den Blattunterseiten. Bei längerem Befall kann sich schwarzer Rußtau bilden.
Ist die Weiße Fliege schädlich für Menschen?
Nein. Sie sticht nicht und ist für Menschen ungefährlich. Der Schaden betrifft nur die Pflanzen (Saftentzug, Honigtau → Rußtau).
Wie unterscheide ich Weiße Fliege von Trauermücken?
Weiße Fliege: weiße Schwärme beim Berühren, Honigtau an Blättern. Trauermücken: schwarze Flieger an Töpfen, Larven in der Erde, kein Honigtau. Mehr: Trauermücken.
Was mache ich beim ersten Verdacht?
Heute mechanisch reduzieren (aufscheuchen, absaugen, abduschen), abends/morgens sanft sprühen (Kaliseife/Neem), nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen. Anleitung: 48-Stunden-Plan.
Helfen Gelbtafeln gegen Weiße Fliege?
Ja, als Frühwarnung und zur Reduktion fliegender Stadien. Sie ersetzen keine Behandlung auf den Blättern. Platzierung & Auswertung: Fallen & Monitoring.