Wie Nematoden wirken (Steinernema feltiae)
Steinernema feltiae sucht Larven aktiv auf und stoppt deren Entwicklung. So schlüpfen weniger neue Mücken. Menschen, Haustiere und Pflanzen werden bei korrekter Anwendung nicht geschädigt. Die erwachsenen Tiere erwischst du damit nicht – dafür nutzt du parallel Gelbtafeln.
Wann der Einsatz sinnvoll ist
Am besten arbeiten Nematoden bei 12–25 °C und gleichmäßig feuchtem Substrat. In kühlen Phasen unter 10 °C oder auf knochentrockener Erde ist die Wirkung schwach. Ideal sind Anzuchtschalen, Töpfe und Balkonkübel, weil du dort Feuchte und Gießen gut steuern kannst.
Dosierung & Mischung
Setze die Nematoden nach Packungsangabe in handwarmem Wasser an und verarbeite sie sofort. Rühre zwischendurch auf, sie sinken ab. Auf einen Blick: 12–25 °C, Erde 7–10 Tage gleichmäßig feucht, frisch ansetzen und zügig ausbringen. Dosierhilfe: Rechne grob mit 100–200 ml Lösung pro 12–14 cm-Topf und 500–700 ml pro 20–24 cm-Kübel – die oberen 2–3 cm müssen durchfeuchtet sein, aber nicht „schwimmen“.
Schritt für Schritt anwenden
- Vorbereiten: Erde leicht anfeuchten; pralle Sonne meiden.
- Ansetzen: Nematoden in Wasser einrühren, während der Ausbringung immer wieder umrühren.
- Ausbringen: Lösung langsam und flächig auf die Oberfläche gießen, bis die oberen 2–3 cm sicher benetzt sind.
- Feucht halten: 7–10 Tage gleichmäßig feucht, am besten von unten gießen; Restwasser nach 20–30 Minuten abgießen.
- Wiederholen: Je nach Befall nach 10–14 Tagen ein zweites Mal ausbringen.
Erfolg prüfen
Nach 3–5 Tagen sollten die Gelbtafeln deutlich weniger Neufänge zeigen. Spätestens nach 7–10 Tagen beruhigt sich der Flugdruck. Bleibt es hoch, wiederhole die Anwendung an Tag 10–14 und prüfe Gießroutine sowie die Sandabdeckung.
Kombination & Reihenfolge
Lege zuerst eine Sandabdeckung (1–2 cm Quarzsand) als Barriere und hänge Gelbtafeln auf. Wähle dann eine Larvenkur: Nematoden oder Neem. Beides am selben Tag bringt keinen Vorteil. Wenn du wechselst, plane ein paar Tage Abstand. Bei massivem Befall hilft Umtopfen mit frischer Erde. Für Vorbeugung im Alltag: Vorbeugen & Anzucht-Hygiene.
Häufige Fehler – kurz erklärt
- Zu trocken gegossen: Auf trockener Oberfläche erreichen Nematoden die Larven schlecht. Erde vorher leicht anfeuchten.
- Falsche Temperaturen: Unter 10 °C sind sie träge. Warte auf mildere Bedingungen oder arbeite geschützt.
- Direkte Sonne: UV-Licht und Hitze schwächen die Wirkung. Abends oder bei bedecktem Wetter ausbringen.
- Zu lange gelagert: Nematoden sind lebendig und begrenzt haltbar. Kühl lagern, vor Ablauf nutzen, Ansatz sofort verarbeiten.
- Ungeeignete Kombinationen: Nicht zeitgleich mit Neem, Peroxid-Lösungen, stark alkalischen Seifen oder Bodeninsektiziden.
Kurzfazit
Nematoden sind eine starke, biologische Lösung gegen Trauermückenlarven – besonders in Anzucht und Kübeln. Mit Sandabdeckung und Gelbtafeln wirkst du an allen Stellschrauben. Den kompletten Plan findest du im Leitfaden; Alternativen und Dosierungen zu Neem stehen im passenden Beitrag.
Faq/Haufige Fragen
Welche Temperatur brauchen Nematoden?
Am besten wirken sie bei 12–25 °C. Unter 10 °C arbeiten sie deutlich langsamer.
Wie halte ich die Erde richtig feucht?
Gieße bevorzugt von unten über den Untersetzer und kippe Restwasser nach 20–30 Minuten ab. Die Oberfläche soll gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein.
Wie oft muss ich Nematoden anwenden?
Meist reicht eine Anwendung plus eine Wiederholung nach 10–14 Tagen. Prüfe in der Zwischenzeit die Fänge auf den Gelbtafeln und den Pflanzenwuchs.
Darf ich Nematoden mit Neem kombinieren?
Ja, aber nicht am selben Tag. Wähle eine Linie oder plane einige Tage Abstand zwischen den Behandlungen.
Kann ich parallel düngen?
Leichte Düngung ist möglich, aber nicht am Ausbringtag. Gib Dünger zwei bis drei Tage vorher oder nachher.
Geht Leitungswasser?
Ja. Handwarm ansetzen. Bei sehr hartem Wasser kannst du etwas Regenwasser untermischen.
Warum sehe ich sofort noch Fliegen?
Die erwachsenen Tiere leben weiter. Hänge Gelbtafeln auf, bis weniger Larven nachschlüpfen.