Seifenlauge: bewährt, kontaktierend, sanft
Rezept (Basis): 1 Liter Wasser + 10–20 ml Schmierseife (Kaliseife). Optional für bessere Benetzung: 1 ml Rapsöl pro Liter. Wichtig: Schmierseife/Kaliseife ≠ Haushalts-Spülmittel. Spüli enthält Zusätze und kann Blätter verbrennen.
Anwendung: Abends oder morgens, nicht in Sonne/Hitze. Zuerst Testblatt besprühen (12–24 h abwarten). Dann die Blattunterseiten und Triebspitzen tropfnass benetzen. Nach 2–3 Tagen kontrollieren und bei Bedarf identisch wiederholen. Leitfaden fürs Vorgehen: Schnellhilfe.
Dosier-Tipps: Empfindliche Kulturen (Orchideen, junge Kräuter) eher mit 10–12 ml/L starten, feiner sprühen, punktgenau arbeiten.
Neem (Öl/Präparate): langsam, aber nachhaltig
Wann sinnvoll? Bei wiederkehrenden Thripsen in Indoor/Gewächshaus-Kulturen kann Neem ergänzen. Es wirkt langsamer als Seifenlauge, stört aber Entwicklung und Fraß.
Was nutzen? Am sichersten sind zugelassene Neem-Präparate (Konzentrat/RTU) nach Etikett. Eigenmischungen nur, wenn du Erfahrung hast und einen geeigneten Emulgator nutzt. Kein Haushalts-Spüli als Emulgator.
Dosierung & Rhythmus (Richtwerte laut Etikett beachten): meist alle 7 Tage, 2–3 Anwendungen. Vorher Testblatt. Nicht in praller Sonne, Blüten möglichst aussparen, Blattunterseiten benetzen.
Kombination mit Seifenlauge: Nicht „übereinander“ am selben Tag. Besser alternieren: z. B. Tag 0 Seifenlauge, Tag 3 Kontrolle/Seifenlauge, eine Woche später ggf. Neem nach Etikett. So reduzierst du Pflanzenstress.
Häufige Fehler – und bessere Alternativen
Spülmittel/Essig/Spiritus: bitte nicht. Sie verursachen Blattflecken und schwächen Pflanzen. Nutze Kaliseife oder geprüfte Neem-Präparate.
Zu wenig Benetzung: Thripse sitzen unten. Triff die Unterseiten wirklich tropfnass – lieber einmal gründlich als mehrmals halb.
In der Sonne sprühen: erhöht das Risiko für Verbrennungen. Immer abends/morgens arbeiten.
Mittel „cocktailn“: Keine Misch-Orgien. Weniger ist mehr. Wiederholungen sind wichtiger als Mischungen.
Besondere Kulturen
Orchideen: Sehr fein sprühen, Blütenröhren vorsichtig. Erst testen, dann punktgenau anwenden. Bei Bedarf Unterseiten sanft abwischen.
Chili/Paprika/Tomate: Unterseiten sorgfältig treffen, Blüten möglichst aussparen. Warm-trockene Standorte häufiger kontrollieren. Tipps zum Umfeld: Anzucht & Topf.
Nachsorge & Umfeld
Nach 2–3 Tagen prüfen und nur dort nachsetzen, wo noch Tiere aktiv sind. Parallel: mehr Luft/Abstand, gleichmäßig gießen, Stickstoffspitzen vermeiden. Für die Früherkennung nutze Blautafeln als Monitoring – sie zeigen Zuflug, ersetzen aber keine Blattbehandlung. Vorbeugung im Alltag findest du hier: Vorbeugen.
Wenn es nicht Thripse sind, passt eventuell eines dieser Themen besser: Blattläuse, Spinnmilben, Weiße Fliege oder Trauermücken.
Faq/Haufige Fragen
Kann ich Thripse mit Seifenlauge bekämpfen?
Ja. 1 L Wasser + 10–20 ml Schmierseife (Kaliseife), optional 1 ml Rapsöl. Abends/morgens die Unterseiten tropfnass sprühen, nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen.
Ist Seifenlauge schädlich für Pflanzen?
Richtig dosiert und nicht in der Sonne angewendet: nein. Immer zuerst ein Testblatt sprühen.
Kann ich Blätter mit Neemöl abwischen?
Besser sprühen (nach Etikett). Abwischen geht punktuell, ersetzt aber keine vollständige Benetzung der Unterseiten. Keine DIY-Emulgatoren wie Spüli.
Wie oft sollte man Neem gegen Thripse sprühen?
Üblich sind 2–3 Anwendungen im Abstand von etwa 7 Tagen (Etikett beachten). Neem wirkt langsamer – Geduld einplanen.
Welches Spray hilft gegen Thripse?
Setze zuerst auf Kaliseife (kontaktierend). Neem-Präparate können ergänzen. Breite Insektizide nur im Ausnahmefall und nützlingsschonend – siehe Chemie: sinnvoll & sicher?.
Ist Schmierseife dasselbe wie Spülmittel?
Nein. Schmierseife/Kaliseife ist geeignet; Haushalts-Spülmittel enthält Zusätze, die Blätter schädigen können.