Du willst die silbrigen Flecken und schwarzen Punkte zügig in den Griff bekommen? Dieser 48-Stunden-Plan führt dich Schritt für Schritt: erst Masse reduzieren, dann sanft sprühen, nach 2–3 Tagen gezielt nachsetzen und parallel das Umfeld einstellen. So beruhigt sich die Lage schnell – ohne Stress für deine Pflanzen.
Schritt 1 (sofort): Masse runter – mechanisch & schonend
Unterseiten abduschen: Nutze eine feine Brause. Halte Blätter von unten in den Wasserstrahl und spüle besonders die Blattunterseiten ab. Lass die Pflanze danach gut abtropfen.
Abwischen: Alternativ ein weiches, leicht angefeuchtetes Tuch nutzen und die Unterseiten sanft wischen. Bei Blüten (z. B. Orchideen) vorsichtig arbeiten.
Stark befallene Spitzen/Blüten entfernen: Knapp über einem gesunden Blatt einkürzen und das Schnittgut entsorgen.
Unsicher bei der Diagnose? Hier prüfen: Thripse erkennen.
Schritt 2 (heute Abend/morgen): Sanft sprühen – korrekt & zielgenau
Timing: Abends oder morgens, nicht in der Sonne und nicht bei Hitze.
Mischung: Eine milde, kontaktierende Lösung (z. B. Kaliseife/Schmierseife) eignet sich gut. Wichtig ist die vollständige Benetzung der Unterseiten und Triebspitzen – sie müssen tropfnass sein. Teste die Mischung an einem einzelnen Blatt, bevor du die ganze Pflanze behandelst. Details zu Mischungen und Anwendung: Seifenlauge & Neem richtig anwenden.
Keine Experimente: Spüli, Essig oder Spiritus verursachen schnell Blattschäden – bitte meiden.
Schritt 3 (Tag 2–3): Kontrolle & punktgenaue Wiederholung
Untersuche wieder die Unterseiten, Blattachseln und Blüten. Siehst du noch aktive Thripse, wiederhole die Anwendung identisch – nur dort, wo Bedarf ist. So schützt du empfindliche Blätter und Nützlinge.
Schritt 4 (parallel): Umfeld einstellen – damit es nicht wieder hochschießt
Luft & Abstand: Stell Töpfe ein paar Zentimeter auseinander, lüfte regelmäßig. Dichte Blätter trocknen langsamer und begünstigen Thripse.
Gießen & Düngen: Gleichmäßig gießen statt „viel & selten“. Stickstoffspitzen vermeiden – weiches Neuwachstum ist Thripse-Magnet.
Quarantäne: Neue Pflanzen 5–7 Tage separat stellen und prüfen.
Monitoring: Blautafeln sparsam als Frühwarnung einsetzen (fangen vor allem die fliegenden Stadien). Anleitung: Fallen & Monitoring.
Optional: Nützlinge im Gewächshaus/Indoor
Raubmilben (Amblyseius cucumeris, A. swirskii) und die Raubwanze Orius reduzieren Thripse zuverlässig – sie brauchen jedoch einige Tage bis Wochen, um sichtbar zu wirken. Setze sie abends aus und sprühe vorher nicht breit. Mehr dazu: Nützlinge gegen Thripse.
Spezialfälle
Orchideen: Blütenröhren prüfen, sehr fein sprühen, vorher testen; lieber öfter punktgenau statt „über alles“. Bei Bedarf sanft abwischen.
Chili/Paprika/Tomate: Unterseiten sorgfältig treffen, Blüten möglichst aussparen. In warmer, trockener Luft häufiger kontrollieren. Für Indoor/Anzucht: Anzucht & Topf.
Klebrige Blätter? Das deutet eher auf Läuse/Weiße Fliege hin. Schau zusätzlich: Blattläuse erkennen und Weiße Fliege. Honigtau schonend entfernen: Ameisen & Honigtau.
Wenn du den Plan einmal sauber umsetzt, wird es schnell ruhiger. Für die nächsten Wochen reicht eine kurze wöchentliche Unterseiten-Kontrolle. Alle vertiefenden Schritte findest du hier gebündelt: Sprühmischungen, Fallen & Monitoring, Vorbeugen im Alltag und den Schädlinge-Hub.
Faq/Haufige Fragen
Wie bekomme ich Thripse schnell weg?
Heute mechanisch reduzieren (abduschen/abwischen), heute Abend oder morgen früh sanft sprühen (Unterseiten tropfnass), nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen. Danach wöchentlich kurz prüfen.
Wie oft sollte ich sprühen?
Meist reichen zwei Anwendungen im Abstand von 2–3 Tagen. Nur dort nachsetzen, wo noch Tiere aktiv sind.
Kann man Thripse abduschen?
Ja. Feine Brause nutzen, vor allem die Unterseiten spülen. Danach abends/morgens gezielt sprühen.
Hilft Seifenlauge oder Neem?
Als sanfte Kontaktmittel ja – richtig dosiert, abends/morgens angewendet und nach 2–3 Tagen wiederholt. Anleitung: Seifenlauge & Neem.
Warum Blautafeln?
Sie ziehen fliegende Thripse stärker an als Gelb. Tafeln sind Frühwarnung, ersetzen aber keine Behandlung auf den Blättern: Fallen & Monitoring.
Gehen Thripse auf Menschen oder ins Haar?
Nein. Sie sind lästig an Pflanzen, aber für Menschen ungefährlich.