Typische Symptome – darauf achtest du zuerst
Feinpunktige Aufhellungen (Saugschäden): Die Blattoberseite wirkt gesprenkelt, wie mit einer feinen Nadel gepunktet. Später werden Flächen gelblich bis bräunlich.
Gespinste: Zarte Fäden in Blattachseln, an Blattunterseiten und zwischen Triebspitzen. Bei trocken-warmer Luft werden sie sichtbar, manchmal mit Staub.
Standort & Jahreszeit: Warm und trocken (Fensterbank, Dachloggia, Sommerhitze) begünstigt Spinnmilben. Dicht stehende Töpfe beschleunigen die Ausbreitung.
So sehen die Tiere aus
Spinnmilben sind winzig (ca. 0,3–0,6 mm), gelblich bis rötlich. Mit bloßem Auge wirken sie wie bewegte Pünktchen. Eine Lupe zeigt ovale Körper, oft zwei dunkle Flecken (z. B. „Gemeine Spinnmilbe“). Eier sind milchig und sitzen nahe an den Gespinsten.
1-Minuten-Diagnosecheck
Weiße-Papier-Probe: Halte ein weißes Blatt unter eine Triebspitze und klopfe leicht. Fallen sehr kleine Pünktchen herunter, die sich wieder bewegen? Verdacht bestätigt.
Wischtest: Streiche sanft über eine gesprenkelte Stelle. Wirkt die Fläche „rau“ und trocken, ohne klebrigen Film, passt das zu Spinnmilben.
Gespinste suchen: Mit Gegenlicht in Achseln und Unterseiten schauen. Feine Fäden + Punktmuster = sehr wahrscheinlich Spinnmilben.
Bestätigt? Dann starte den praxistauglichen Ablauf: Spinnmilben schnell loswerden (48-Stunden-Plan).
Abgrenzung: Das ist nicht Spinnmilbe
Thripse: machen silbrige Schlieren und hinterlassen feine schwarze Punkte (Kot). Gespinste fehlen. Vergleich: Thripse erkennen.
Blattläuse: weiche Tiere in Gruppen, klebriger Honigtau und oft Ameisen. Bei klebrigen Blättern hier entlang: Blattläuse erkennen und Ameisen & Honigtau.
Weiße Fliege: kleine weiße „Mücken“, die auffliegen; ebenfalls Honigtau. Mehr dazu: Weiße Fliege.
Trauermücken: schwarze Flieger aus dem Topf, Schaden an Wurzeln/Keimlingen – nicht an Blattunterseiten. Infos: Trauermücken.
Warum sie „plötzlich“ da sind
Spinnmilben mögen Wärme, trockene Luft und weiches Neuwachstum. Nach Umtopfen, Düngen oder Hitzetagen beschleunigen sie sich. Auch Neuzugänge bringen sie manchmal mit. Mit kurzer Quarantäne und einer wöchentlichen 5-Minuten-Kontrolle der Unterseiten fängst du Wellen früh ab. Mehr Alltagstipps: Spinnmilben vorbeugen.
Was du als Nächstes tust
Erst mechanisch reduzieren (Unterseiten abduschen/abwischen), dann sanft sprühen (abends/morgens, Unterseiten tropfnass) und nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen. Sichere Rezepte und Timing findest du hier: Seifenlauge & Öl richtig anwenden. Für Fensterbank/Anzucht: Anzucht & Topf. In Gewächshaus/Indoor helfen Raubmilben nachhaltig – gib ihnen nach dem Aussetzen ein paar Tage ohne Sprühung.
Unsicher, ob Fallen helfen? Spinnmilben fliegen wenig; wichtiger ist die Blattkontrolle. Wie du Trends erkennst, liest du in Fallen & Monitoring. Den Überblick über alle Schritte findest du im Spinnmilben-Hub.
Faq/Haufige Fragen
Welches Schadbild deutet auf Spinnmilben hin?
Feinpunktige Aufhellungen (gesprenkelte Blattoberseite) plus zarte Gespinste an Unterseiten/Blattachseln. Später werden Flächen gelblich-braun.
Können Spinnmilben Menschen befallen?
Nein. Sie saugen an Pflanzengewebe und sind für Menschen ungefährlich.
Kann man Spinnmilben abduschen?
Ja. Unterseiten mit feiner Brause gründlich spülen, danach abends/morgens sanft sprühen und nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen: 48-h-Plan.
Sind Spinnmilben auch in der Erde?
Sie leben vor allem auf Blättern/Gespinsten. Die Erde ist nicht ihr Hauptlebensraum – anders als bei Trauermücken.
Woher kommen Spinnmilben plötzlich?
Wärme, trockene Luft, weiches Neuwachstum und Neuzugänge. Mit Quarantäne und wöchentlicher Unterseiten-Kontrolle erwischst du sie früh: Vorbeugen.