Erste Hilfe heute
Platz schaffen: Töpfe mit etwas Abstand aufstellen, damit Luft an die Blätter kommt. Mini-Gewächshaus täglich kurz öffnen, aber keine Zugluft.
Mechanisch reduzieren: Blattunterseiten mit einer feinen Brause gründlich abduschen. Alternativ mit einem weichen, angefeuchteten Tuch sanft wischen. Stark besiedelte Triebspitzen vorsichtig entfernen und entsorgen.
Sanft sprühen (abends/morgens): Unterseiten und Blattachseln tropfnass benetzen, nie in die Sonne. Sichere Rezepte und Timing: Seifenlauge & Öl richtig anwenden. Den kompakten Ablauf liefert der 48-Stunden-Plan.
Gießen, Düngen, Luft – die drei Hebel im Topf
Gießen: Gleichmäßig feucht statt „viel & selten“. Wechsel aus Trockenstress und „Flut“ fördert weiches Gewebe – das mögen Spinnmilben. Untersetzer nach 10–15 Minuten leeren.
Düngen: Keine „Stickstoffspitzen“. Niedrig dosieren, Pausen lassen. Nach Düngergaben Unterseiten häufiger prüfen.
Luft & Abstand: Blätter sollten sich nicht dauerhaft berühren. Auf der Fensterbank Töpfe nicht an die Scheibe drücken – dort staut sich Hitze, die Luft wird sehr trocken.
Quarantäne & Hygiene
Neuzugänge: 5–7 Tage separat stellen, täglich Unterseiten checken. Bei ersten Sprenkeln sofort handeln: Schnellhilfe und Seifenlauge & Öl.
Werkzeuge & Fläche: Sprühflasche, Scheren, Ablagen mit lauwarmem Wasser reinigen. Abgefallene Blattteile und Gespinste gleich entsorgen.
Monitoring ohne Overkill
Spinnmilben fliegen kaum; Klebetafeln bringen hier wenig. Wichtiger ist deine 5-Minuten-Routine: einmal pro Woche die jüngsten Blätter, Unterseiten und Blattachseln prüfen. Feine Gespinste + Punktmuster = handeln. Wie du Sichttests clever einbaust, steht in Fallen & Monitoring.
Nützlinge im Indoor/Gewächshaus (optional)
Raubmilben (Phytoseiulus persimilis, Amblyseius californicus) stabilisieren die Lage, brauchen aber einige Tage bis Wochen. Vorher mechanisch reduzieren, einmal sanft sprühen, dann ausbringen und ein paar Tage nicht breit sprühen: Nützlinge gegen Spinnmilben.
Besondere Kulturen
Orchideen & Blütenpflanzen: Gespinste in Blattachseln/Blüten vorsichtig entfernen, sehr fein sprühen, vorher Testblatt. Blüten möglichst aussparen.
Chili/Paprika/Tomate: Warm-trocken begünstigt Spinnmilben. Unterseiten sorgfältig treffen, bei Hitze häufiger kontrollieren. Wenn du silbrige Schlieren mit schwarzen Punkten siehst, prüfe auf Thripse.
Wenn es doch etwas anderes ist
Klebrige Blätter deuten auf Blattläuse oder Weiße Fliege hin (Honigtau). Schwarze Flieger aus dem Topf sind meist Trauermücken. Die richtige Diagnose spart dir Sprühgänge: Spinnmilben erkennen.
Fazit: Abstand, Luft und ein ruhiger Gieß-/Düngeplan nehmen Spinnmilben den Schwung. Kombiniert mit dem 48-h-Plan und einer kurzen Wochenkontrolle bleibt der Druck niedrig – auch auf kleinem Raum. Den Überblick über alle Schritte findest du im Spinnmilben-Hub.
Faq/Haufige Fragen
Woher kommen Spinnmilben auf der Fensterbank?
Wärme, trockene Luft, enger Stand und Neuzugänge. Mit Quarantäne, mehr Luft und wöchentlicher Unterseitenkontrolle fängst du Wellen früh ab.
Kann ich Spinnmilben einfach abduschen?
Ja. Unterseiten mit feiner Brause spülen, danach abends/morgens sanft sprühen und nach 2–3 Tagen kontrolliert wiederholen: 48-h-Plan.
Helfen Klebetafeln in der Anzucht?
Nur begrenzt. Spinnmilben fliegen kaum; wichtiger ist die Blattkontrolle. Tafeln sind eher für Trauermücken: Trauermücken.
Wie verhindere ich Rückfälle bei Setzlingen?
Gleichmäßig gießen, Stickstoffspitzen zügeln, täglich kurz lüften, Abstand zwischen Töpfen, Neuzugänge 5–7 Tage isolieren. Bei Fund: Schnellhilfe.