Das Rezept – bewährt und pflanzenschonend
Mische 1 Liter Wasser mit 10–20 ml Schmierseife (Kaliseife). Optional gibst du 1–2 ml Rapsöl dazu – das hilft, die Lösung auf den Blattunterseiten zu halten. Verwende möglichst weiches Wasser (Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser). Wichtig: Schmierseife/Kaliseife ist nicht dasselbe wie Kernseife; Haushalts-Spülmittel enthält Zusätze und kann Blätter verbrennen.
So wendest du Seifenlauge richtig an
1. Test an einem Blatt: Besprühe ein einzelnes Blatt und warte 12–24 Stunden. Keine Flecken? Dann weiter.
2. Timing: Sprühe am Abend oder am Morgen, nie in praller Sonne oder bei großer Hitze. Vor angekündigtem Regen lieber verschieben.
3. Zielstellen benetzen: Blattunterseiten und Triebspitzen tropfnass einsprühen. Lieber einmal gründlich als mehrmals halb.
4. Wiederholen: Nach 2–3 Tagen kontrollieren und – falls noch Läuse leben – genau gleich erneut sprühen. Meist reichen zwei Anwendungen.
5. Nachpflege: Klebrigen Honigtau mit lauwarmem Wasser abwischen oder abduschen. Ameisen bremsen, sonst stabilisieren sie die Kolonien: Ameisen stoppen & Honigtau entfernen.
Wenn du sofort starten willst, folge dem 48-Stunden-Plan. Für die laufende Kontrolle hilft Fallen & Monitoring.
Wie viel brauchst du wirklich?
Auf Balkonpflanzen genügen oft 50–150 ml pro Pflanze, bei größeren Stauden mehr. Entscheidend ist die vollständige Benetzung der Unterseiten. Sprüher nach der Anwendung mit klarem Wasser durchspülen.
Typische Fehler – und wie du sie vermeidest
Zu hohe Dosierung: Mehr Seife wirkt nicht besser, sondern stresst Blätter. Bleib bei 10–20 ml/Liter.
Spüli, Essig, Spiritus: Reizen Blätter, führen zu Flecken und mindern Nützlinge. Faktencheck: Hausmittel: Was hilft – was nicht.
In der Sonne sprühen: Trocknet zu schnell, Verbrennungsgefahr.
Nur oben sprühen: Blattläuse sitzen unten – dort muss die Lösung hin.
Ohne Ursache zu ändern: Zu viel Stickstoff, trockene Luft und Ameisen treiben den Befall. Stell Pflege und Umfeld ein: Düngung & Kulturführung und Nützlinge fördern.
Besondere Kulturen: Tomaten & Rosen
Tomaten: Empfindlich bei Hitze und direkter Sonne. Sprühe kühl, fein und zielgenau. Hinweise im Detail: Blattläuse an Tomaten.
Rosen: Erst abduschen, dann fein in die Knospenregion sprühen. Tropfende Knospen vermeiden. Mehr dazu: Blattläuse an Rosen.
Wenn es keine Blattläuse sind
Silbrig gesprenkelte Blätter mit schwarzen Pünktchen deuten eher auf Thripse. Feine Gespinste und viele helle Punkte sprechen für Spinnmilben. Weiße „Mückchen“, die auffliegen, gehören zur Weißen Fliege. Bei Unsicherheit hilft der Diagnose-Artikel: Blattläuse erkennen.
Seifenlauge ist ein Baustein. Richtig stark wirst du mit gutem Timing, konsequenter Wiederholung und einer stabilen Kulturführung. Den Überblick über alle Schädlinge findest du im Schädlinge-Hub.
Faq/Haufige Fragen
Welche Seife ist geeignet?
Verwende Schmierseife/Kaliseife. Kernseife und Haushalts-Spülmittel enthalten Zusätze, die Blätter schädigen können.
Wie oft wende ich Seifenlauge an?
Meist genügen zwei Anwendungen im Abstand von 2–3 Tagen. Sprühe abends oder morgens und benetze die Unterseiten vollständig.
Warum bleiben die Läuse trotz Sprühen?
Häufige Gründe: Unterseiten nicht getroffen, zu niedrig dosiert, zu früh abgewaschen oder Ameisen schützen die Kolonien. Sieh dir Ameisen & Honigtau und Düngung & Kulturführung an.
Ist die Anwendung in der Wohnung möglich?
Ja, bei guter Lüftung und sparsamem Sprühen. Umgebung abdecken, Testblatt machen, Tropfen vermeiden. Für Topf- und Zimmerpflanzen: Anzucht & Topf.