Blattkrankheiten: Flecken, Beläge, Vergilbungen
Woran erkennst du sie? Punkt- oder ringförmige Flecken, gelbe Höfe, später vertrocknende Blattbereiche. Bei feucht-warmem Wetter können auch grau-weiße Beläge auftreten, die sich wischbar anfühlen.
Was begünstigt das? Enge Abstände, Dauernässe auf dem Blatt, schlecht belüfteter Bestand und nährstoffreiche, sehr dichte Erde.
Was hilft? Rechtzeitig vereinzeln (12–15 cm in der Reihe), morgens gießen (Blatt trocknet ab), Laub luftig halten, nur reifes Kompostmaterial verwenden. Stark befallenes Blattmaterial nicht auf dem Beet liegen lassen.
Wurzel- und Knollenfäulen
Erkennungszeichen: Weiche, wässrige, muffige Bereiche; die Schale gibt auf Druck nach, Schnittbild glasig bis braun. Oft treten Fäulen nach Verletzungen oder in sehr nassen Böden auf – und später in der Lagerung.
Vorbeugung im Beet: Erde locker & drainiert halten (keine Staunässe), behutsam ernten, nur intakte Knollen einlagern. Keine frische Mistgabe unmittelbar vor Rettich – fördert weiches Gewebe.
In der Lagerung: Kühl (0–4 °C), dunkel, leicht feucht, gute Luft – ideal ist eine Kiste mit leicht feuchtem Sand. Knollen vorher trocken abbürsten, nicht waschen. Regelmäßig sichten und Ausfälle direkt entfernen.
„Rettich innen schwarz“ – was steckt dahinter?
Schwarze oder bräunliche Zonen/Adern im Inneren sind häufig die Folge von Stress: starke Schwankungen bei Wasser und Temperatur, sehr stickstoffreiche Versorgung oder Lagerprobleme. Auch eine ungünstige Nährstoffbalance kann die Gewebestabilität mindern.
Was tun? Im Anbau die Feuchte konstant halten (keine Gieß-Achterbahn), moderat düngen, Abstände einhalten und möglichst im Spätsommer/Herbst säen. Bei der Ernte vorsichtig arbeiten; für die Lagerung kühl und leicht feucht einrichten. Stark betroffene Knollen aussortieren und zügig verbrauchen.
Kohlhernie & Standortmüdigkeit (vorbeugend denken)
Zu den hartnäckigen Bodenproblemen bei Kreuzblütlern zählen standortbezogene Wurzeldeformationen (knollig, verkrümmt, gehemmtes Wachstum). Die Gefahr steigt an sehr nassen, verdichteten und lange genutzten Kreuzblütler-Beeten.
Prävention: Fruchtfolge beachten (Pause von mindestens einer Saison, an belasteten Standorten 2–3 Jahre), Erde locker und wasserdurchlässig halten, keine Staunässe. Bei dauerhaft zu sauren Böden auf einen ausgeglichenen pH-Bereich hin arbeiten.
Abgrenzung: Krankheit oder Pflegeproblem?
Nicht jede „Krankheit“ ist eine Infektion. Risse stammen meist von Wasserschwankungen. Übermäßige Schärfe entsteht durch Trockenstress oder Überreife. Holzigkeit kommt durch langes Stehenlassen oder Hitzephasen. Hier hilft die Pflege: gleichmäßig gießen, mulchen und rechtzeitig ernten. Siehe auch Pflege & Bewässerung.
Beet-Hygiene & Materialfluss
Nach der Ernte Pflanzenreste zügig entfernen, Werkzeuge grob säubern, Kompost nur mit gesundem Material füttern. Bei starkem Blattbefall lieber separat entsorgen. In regenreichen Phasen hilft eine dünne Mulchschicht, Spritzwasser vom Boden zu dämpfen.
Checkliste: so senkst du Krankheitsdruck
• Abstände einhalten (12–15 cm) • Morgens gießen, Blatt abtrocknen lassen • Erde locker & luftig halten • Moderate Nährstoffe, keine frische Mistgabe • Behutsam ernten, nur gesunde Knollen lagern • Lager kühl, dunkel, leicht feucht halten und regelmäßig kontrollieren
Faq/Haufige Fragen
Warum hat mein Rettich Löcher?
Viele kleine Löcher sind typisch für Erdflöhe; angebohrte Knollen deuten auf Rettich-/Kohlfliege hin.
Hilft ein Gemüseschutznetz?
Ja. Ein feinmaschiges Netz ab Aussaat verhindert Eiablage und dämpft Erdflöhe deutlich.
Was tun bei Larvenfraß an der Knolle?
Befallene Pflanzen ernten und entfernen, Bestand unter Netz weiterführen, Fruchtfolge anpassen.
Wie beuge ich Blattkrankheiten vor?
Ausreichende Abstände, morgens gießen, luftiger Bestand; Dauernässe auf dem Blatt vermeiden.
Rettich innen schwarz – was steckt dahinter?
Meist Stress (Wasserwechsel, Hitze) oder Lagerprobleme. Feuchte konstanter halten und schonend lagern.
Wie wichtig ist Fruchtfolge?
Sehr wichtig bei Kreuzblütlern. Plane mindestens eine Saison Pause, bei Problemböden 2–3 Jahre.
Mehr zu Wasserhaushalt, Rissen und Schärfe findest du unter Pflege & Bewässerung. Für Erntefenster und Sandlagerung: Ernte & Lagerung.