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Schwarzer Rettich ernten & richtig lagern

Wenn der Rettich prall in der Erde sitzt, ist das Timing entscheidend. Mit ein paar einfachen Griffen erkennst du die Reife, erntest schonend und lagerst die Knollen so, dass sie wochen- bis monatelang saftig bleiben. Hier findest du klare Zeichen für den Erntezeitpunkt, eine sanfte Erntetechnik und erprobte Lagerwege – vom Kühlschrank für kurze Zeit bis zur Sandkiste im Keller.

Reife erkennen: so siehst du, wann es passt

Nach der Herbstaussaat (August/September) ist Winterrettich in der Regel nach 8–12 Wochen bereit. Schau dir die Knolle direkt am Beet an: Streiche etwas Erde weg. Reif ist sie, wenn sie stabil gewachsen ist, die typische Form hat und die Schale fest wirkt. Sehr große, lange stehen gelassene Knollen werden eher schärfer und können holzig schmecken. Lieber rechtzeitig ernten, als auf „Riesen“ zu warten.

Das richtige Wetterfenster

Ideal ist ein kühler, trockener Tag. Nach starken Regenfällen sind die Knollen empfindlicher und reißen beim Herausziehen leichter. Leichte Fröste steckt Rettich weg; vor anhaltendem starken Frost solltest du den Bestand einholen oder gut abdecken.

Schonend ernten: so vermeidest du Schäden

Hebe die Knollen mit einer Grabegabel oder einem schmalen Spaten an, statt kräftig zu ziehen. Blätter abdrehen (nicht abschneiden): So blutet die Knolle weniger aus und bleibt länger frisch. Erde trocken abbürsten, nicht waschen – Feuchtigkeit auf der Schale verkürzt die Lagerdauer. Verletzte oder angeknackste Exemplare zuerst verwenden.

Kurz lagern im Kühlschrank (1–2 Wochen)

Für die Küche der nächsten Tage: Knollen in das Gemüsefach legen, am besten in einer Papiertüte oder in einer Box mit leicht feuchtem Tuch. Plastik ohne Luftaustausch lässt Kondenswasser stehen → fördert Fäulnis. Tipp: Blattansätze sauber kürzen, kleine Wurzelspitze dranlassen.

Langzeitlagerung in Sand (mehrere Wochen bis Monate)

Für den Wintervorrat bewährt: die Sandkiste. Du brauchst einen kühlen, dunklen, leicht feuchten Raum (z. B. Keller) und eine Kiste mit leicht feuchtem, sauberen Sand.

So geht’s: Eine Schicht Sand einfüllen, Knollen nebeneinanderstellen, ohne dass sie sich berühren, Sand rundum auffüllen. Der Sand soll nur leicht feucht sein – er hält die Luftfeuchte hoch, ohne zu nässen. Temperatur-Ziel: 0–4 °C, dunkel, zugfrei. Regelmäßig kontrollieren und weiche Exemplare aussortieren.

Haltbarkeit & Kontrolle

Im Sandlager bleiben die Knollen oft wochen- bis monatelang knackig. Im Kühlschrank sind es meist 1–2 Wochen. Entscheidend sind Kühle und gleichmäßige Feuchte ohne nass zu sein. Trockene Luft lässt die Knolle schrumpfen, zu feuchte Bedingungen fördern Fäulnis.

Häufige Lagerfehler – und was du stattdessen machst

Gewaschen eingelagert? Besser nur abbürsten. Wasser auf der Schale verkürzt die Lagerung.

Blätter dran gelassen? Blätter entziehen Wasser. Immer abdrehen, nicht schneiden.

Zu warm gelagert? Über 6–8 °C nimmt die Haltbarkeit ab, Schärfe & Schrumpfen nehmen zu. Kühl und dunkel lagern.

Kondenswasser in Plastiktüten? Auf Papiertüten/luftige Box umsteigen, Feuchte ausbalancieren.

„Rettich innen schwarz“? Häufig Folge von Stress (Wasserwechsel, Hitze) oder Lagerproblemen. Für die nächste Runde: gleichmäßiger gießen (siehe Pflege), behutsam ernten, kühl und leicht feucht lagern. Stark betroffene Knollen aussortieren.

Balkon & Hochbeet: Ernte knackig planen

In Gefäßen reifen Knollen oft etwas schneller, weil das Substrat wärmer wird und schneller austrocknet. Prüfe den Reifegrad regelmäßig, ernte lieber etwas früher und nutze den Kühlschrank für 1–2 Wochen oder die Sandkiste, wenn du einen kühlen Raum hast. Gleichmäßige Feuchte vor der Ernte minimiert Risse.

Faq/Haufige Fragen

Woran erkenne ich die Reife?

Schale fest, Knollenform ausgebildet. Meist 8–12 Wochen nach Herbstaussaat.

Bei welchem Wetter ernten?

Kühl und trocken ist ideal. Vor anhaltendem starken Frost einholen oder gut abdecken.

Wie ernte ich schonend?

Knollen anheben statt ziehen, Blätter abdrehen, Erde trocken abbürsten; verletzte Stücke zuerst verbrauchen.

Kann ich in Sand lagern?

Ja. Leicht feuchter Sand bei 0–4 °C, dunkel und zugfrei; regelmäßig kontrollieren.

Wie lange hält sich Schwarzer Rettich?

Im Kühlschrank 1–2 Wochen, im Sandlager je nach Bedingungen mehrere Wochen bis Monate.

Soll ich die Knollen vor dem Lagern waschen?

Nein. Nur trocken abbürsten; Waschen verkürzt die Lagerdauer.

Mehr zur Ernteplanung ab Saat findest du unter Aussaat & Pflanzzeit; Tipps gegen Risse & Schärfe liefert Pflege & Bewässerung. Für die Küche ohne lange Rezepte: Verwendung in der Küche.

Laurent

Laurent

Laurents Wurzeln liegen im Gartenbau: Schon früh half er in der Gärtnerei der Familie mit und entdeckte dort die Liebe zu Pflanzen. Heute teilt er sein Wissen und seine Erfahrungen für alle, die selbst gärtnern möchten. Mehr über uns →

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