Gießen im Herbst/Winter: Rhythmus statt „viel & selten“
Chinakohl reagiert sensibel auf Trockenphasen mit anschließendem „Vollbad“. Besser ist gleichmäßig, bedarfsgerecht zu gießen: Mach die Fingerprobe – ist die obere Erdschicht 2–3 cm trocken, wird es Zeit. Gieße dann durchdringend (im Beet etwa 10–15 l/m²), bis der Wurzelraum wirklich feucht ist.
- Morgens gießen: Das Laub trocknet schneller ab, Pilzrisiken sinken.
- Nach Frostwetter: Erst gießen, wenn die Pflanzen aufgetaut sind – gefrorene Blätter brechen leicht.
- Regentage zählen: Längere Regenphasen ersetzen das Gießen – prüfe aber die Drainage, Staunässe vermeiden.
Topf & Hochbeet: Abfluss vor Gießkanne
Im Gefäß verdunstet Wasser schneller. Gieße, bis unten etwas abläuft, und leere Untersetzer. Abzugslöcher müssen frei sein. Eine dünne Mulchschicht (siehe unten) reduziert die Verdunstung merklich.
Mulch: Feuchte halten, Boden beruhigen
Eine 1–2 cm dünne Schicht aus getrocknetem Rasenschnitt, Laub (gehäckselt) oder feinem Stroh hält die Feuchte, dämpft Temperaturschwankungen und schützt die Bodenstruktur. Rund um den Pflanzenhals 3–4 cm frei lassen, damit nichts dauerhaft nass anliegt.
Grundlage: Der passende Standort & Boden.
Düngen: genug – aber ohne „Turbo“
Chinakohl braucht eine verlässliche Basis, aber keine großen Spitzen. Starte mit 2–3 l reifem Kompost pro m² in die Saison. Frischer Mist oder stark stickstoffbetonte Flüssigdünger machen weiches, anfälliges Laub.
- Nachgabe (optional): 3–4 Wochen nach dem Pflanzen eine kleine, organische Nachdüngung einarbeiten, wenn das Laub hellgrün bleibt oder das Wachstum stockt.
- Spät im Jahr: Bei sinkenden Bodentemperaturen wächst Chinakohl langsamer – dann nur noch sehr sparsam nachdüngen oder ganz aussetzen.
Anzeichen richtig deuten
Trockenstress: schlaffe Blätter am Nachmittag, die abends nicht erholen – gleichmäßig durchdringend wässern und mulchen.
Zu viel Wasser: dauerhaft nasser Boden, gelbliche Blätter – Drainage verbessern, seltener gießen.
Nährstoffmangel (allgemein): hellgrünes, zögerliches Wachstum – kleine organische Nachgabe.
Zu viel Stickstoff: sehr weiches, dunkelgrünes Laub, höhere Anfälligkeit – Düngung stoppen, auf gleichmäßige Feuchte achten.
Kleiner Praxisplan
Nach dem Pflanzen gründlich einschlämmen → Mulch auflegen → nach Fingerprobe gießen (morgens) → bei Bedarf kleine organische Nachgabe nach 3–4 Wochen → ab Spätherbst nur noch nach tatsächlichem Bedarf wässern, nicht „vorsorglich“.
Faq/Haufige Fragen
Wie oft soll ich Chinakohl im Herbst gießen?
Nicht nach Uhr, sondern nach Fingerprobe. Ist es 2–3 cm tief trocken, dann durchdringend gießen. Regenphasen ersetzen das Gießen – Drainage prüfen.
Womit dünge ich am besten?
Mit reifem Kompost als Basis. Wenn nötig, eine kleine organische Nachgabe nach 3–4 Wochen. Keine stark stickstofflastigen „Schnellschüsse“.
Hilft Mulch wirklich?
Ja. Mulch reduziert Verdunstung, hält den Boden gleichmäßig feucht und schützt die Struktur. Rund um den Pflanzenhals etwas frei lassen.
Im Topf: lieber öfter oder seltener gießen?
Öfter in kleineren Mengen, aber durchdringend bis Wasser austritt. Untersetzer leeren, damit keine Staunässe entsteht.
Soll ich bei Kälte weiter düngen?
Nur sehr zurückhaltend. Bei kühlen Böden wächst Chinakohl langsam – übermäßige Düngung bringt wenig und macht das Laub weich.