Netz drauf – vom ersten Tag
Ein feinmaschiges Kulturschutznetz ist die sicherste Lösung. Es hält fliegende Schädlinge fern, lässt aber Licht, Luft und Regen durch. Lege das Netz direkt nach der Aussaat oder Pflanzung auf und halte die Ränder rundum dicht.
- Maschenweite: 0,8–1,3 mm.
- Montage: Über Bögen spannen, damit Blätter nicht scheuern; Ränder mit Brettern, Steinen oder Erdstreifen beschweren.
- Pflege: Zum Jäten/Ernten kurz anheben – danach wieder sorgfältig schließen.
Erdflöhe: Punktfraß im Spätsommer
Kleine, runde Löcher im Blatt? Das sind oft Erdflöhe. Sie lieben trockene, warme Oberflächen. Halte die Erde gleichmäßig feucht und mulche dünn – das erschwert den Fraß. Das Netz bleibt durchgehend drauf. Bei starkem Druck hilft eine kurze Schattierung in Hitzephasen, bis die Blätter kräftiger sind.
Kohlweißling & Kohlmotte: Eier und Raupen
Im Herbst schwächer, aber noch aktiv. Das Netz verhindert Eiablage. Kontrolliere beim Pflegen die Blattunterseiten: Gelbe Eier oder kleine Raupen einfach abstreifen. Wenn nötig, kannst du – wo zugelassen – ein biologisches Präparat auf Basis von Bacillus thuringiensis einsetzen; zuerst immer mechanisch handeln.
Kohlfliege: Wurzelschutz
Die Larven fressen an den Wurzeln. Neben dem Netz helfen Pflanzkragen (aus fester Pappe oder Filz) direkt um den Schaft, damit keine Eier an die Stängelbasis gelangen. Gleichmäßige Feuchte und luftiger Stand stärken die Pflanzen zusätzlich.
Läuse & Schnecken im feuchten Herbst
Blattläuse treten vor allem bei zu viel Stickstoff auf. Düngung moderat halten, einzelne Triebe mit starkem Befall auskneifen oder mit kräftigem Wasserstrahl abspülen. Schnecken sammelst du abends ab; halte Wege frei und den Boden unter den Pflanzen möglichst sauber. Mechanische Barrieren (Kupferband am Hochbeet, raue Ringe aus Splitt) können zusätzlich helfen.
Sauber arbeiten, Druck senken
Erntereste und welkes Blatt sofort vom Beet entfernen. Mischkultur locker halten (z. B. mit Salat oder Spinat), damit die Luft gut zirkuliert. Nach Kreuzblütlern eine Anbaupause einplanen – das reduziert den Grunddruck durch kohltypische Schädlinge und Krankheiten.
Ernte: Chinakohl ernten & lagern.
Fehler vermeiden – kurz & knapp
Später Netzstart, offene Netzränder, ungleichmäßiges Gießen in Hitze und zu dichte Pflanzung sind die häufigsten Ursachen für Probleme. Wer früh abdeckt, gleichmäßig wässert und luftig pflanzt, bringt Chinakohl sicher durch Herbst und frühe Fröste.
Basis-Pflege:Gießen & Düngen (Stress vermeiden).
Faq/Haufige Fragen
Welche Netz-Maschenweite ist ideal?
0,8–1,3 mm hält die meisten Schädlinge sicher ab und lässt genug Licht, Luft und Regen durch. Wichtig: Ränder rundum dicht beschweren.
Wie lange soll das Netz liegen bleiben?
Vom Aussaat- bzw. Pflanztag bis kurz vor der Ernte. Zum Jäten kurz anheben und direkt wieder schließen.
Was hilft schnell gegen Erdflöhe?
Netz konsequent nutzen, Erde gleichmäßig feucht halten, dünn mulchen und bei Hitze leicht schattieren. So beruhigt sich der Fraß meist rasch.
Ich finde Raupen – was tun?
Blattunterseiten kontrollieren, Eier und Raupen abstreifen. Reicht das nicht, kann – wo zugelassen – ein BT-Präparat helfen. Danach Netz wieder sauber schließen.
Bringen Pflanzkragen wirklich etwas?
Ja. Sie erschweren der Kohlfliege die Eiablage an der Stängelbasis. In Kombination mit Netz besonders wirksam.
Wie beuge ich Läusen vor?
Moderate Düngung, luftige Pflanzung, regelmäßiges Gießen. Einzelne Nester mit Wasserstrahl abspülen oder Triebspitzen entfernen.