Licht, Wind & Mikroklima
Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Im Spätsommer hilft leichte Nachmittagsschattierung gegen Hitzestress; ab Herbst zählt jede Sonne. Windschutz ist wichtig: Hecken, Zäune oder eine Hauswand mildern kalte Zugluft und lassen den Boden schneller abtrocknen. Tieflagen, in denen sich Kaltluft staut, meidest du besser – hier friert der Boden früher durch.
Bodenstruktur & pH – was Chinakohl mag
Die Erde soll krümelig, humos und gut durchlüftet sein – Wasser soll versickern, ohne zu stehen. Ideal ist ein pH im leicht sauren bis neutralen Bereich (ca. 6,5–7,2). Ist der pH deutlich darunter, kann eine sanfte Kalkgabe helfen. Hintergrund: Bei zu saurem Boden fühlt sich eine typische Kohlkrankheit („Kohlhernie“ – die Wurzeln schwellen knubbelig an, die Pflanze welkt) wohler.
Nährstoffe: genug, aber nicht zu viel
Chinakohl ist kein „Dauerfresser“, braucht aber verlässliche Basisnährstoffe. Arbeite 2–3 Liter reifen Kompost pro m² ein, mehr nicht. Frischer Mist oder viel schnell wirkender Stickstoff führt zu weichem, anfälligem Laub. Besser moderat starten und bei Bedarf nach 3–4 Wochen eine kleine, organische Nachgabe einarbeiten.
Feuchte & Drainage über den Winter
Gleichmäßige Bodenfeuchte hält das Wachstum ruhig und verhindert Stressschossen. Mulch (feiner Rasenschnitt, Laub, gehäckselte Stängel) schützt vor Verdunstung und hält den Boden länger warm. In schweren Böden bildest du leichte Pflanzrücken (flache, erhöhte Reihen), damit Wasser abläuft. Stehende Nässe in Kälte ist Gift – lieber seltener, aber durchdringend gießen.
Zeitpunkt: Beste Zeiten zum Aussäen & Pflanzen.
Beet vorbereiten – 2 Wochen vor dem Pflanztermin
Altwurzeln und Beikraut entfernen, Boden 20–25 cm tief lockern, Kompost einarbeiten und die Oberfläche ebenziehen. Nach Kreuzblütlern (z. B. andere Kohlarten, Rucola, Senf) sollte eine Anbaupause liegen – so senkst du den Krankheitsdruck. Für späte Pflanzungen: Vlies oder ein niedriger Folientunnel bereithalten, um Bodenwärme zu halten.
Schutz: Schutznetze & Schädlingsschutz.
Hochbeet & Balkon
Im Hochbeet läuft Wasser gut ab und der Boden bleibt länger warm. Auf dem Balkon nimmst du 25–30 cm tiefe Gefäße mit lockerer Mischung (Blumenerde : Sand/Perlit ca. 4 : 1). Abflusslöcher frei halten und Untersetzer bei Dauerregen leeren. pH-neutrale Substrate funktionieren am zuverlässigsten.
Typische Fehler – kurz vermeiden
Zu saurer, nasser oder verdichteter Boden, frischer Mist kurz vor dem Pflanzen, windige Kaltluft-Ecken und fehlender Mulch. Wer den pH prüft, den Boden lockert, moderat düngt und für Wind- und Bodenschutz sorgt, erntet auch im Spätherbst verlässlich.
Faq/Haufige Fragen
Welcher pH-Wert ist ideal für Chinakohl im Winteranbau?
Leicht sauer bis neutral, etwa 6,5–7,2. Bei deutlich saurem Boden sanft kalken und organisch nachbessern.
Wie viel Kompost soll ich einarbeiten?
Als Start reichen 2–3 Liter reifer Kompost pro m². Später nur bei Bedarf eine kleine organische Nachgabe.
Mein Boden ist schwer und nass – was tun?
Mit Sand/Kompost lockern, Pflanzrücken formen und mulchen. Bei Bedarf Beete etwas erhöhen, damit Wasser abläuft.
Darf ich vor Chinakohl Gründüngung säen?
Ja, aber vermeide Senf & Co. (auch Kreuzblütler). Besser Phacelia oder Kleearten und vor dem Pflanzen rechtzeitig einarbeiten.
Wie schütze ich den Boden bei Frost?
Eine Mulchdecke und Vlies halten Bodenwärme. Ein niedriger Tunnel (Vlies/Folie) hilft gegen Dauerfrost und Staunässe von oben.