Gießen im Winter & frühen Frühjahr
Zwiebeln mögen gleichmäßig feuchte, aber niemals nasse Erde. Prüfe den Boden mit dem Finger: Sind die oberen 3–5 cm trocken, gieße an milden Tagen am Vormittag. Kein Gießen bei Frost – gefrorener Boden nimmt kein Wasser auf, Wurzeln leiden. In Hoch-/Hügelbeeten läuft Wasser besser ab, das beugt Fäulnis vor.
Mulchen – aber luftig
Eine dünne Mulchdecke (Laubhumus, feiner Rasenschnitt angetrocknet) hält die Feuchte und schützt vor Verschlämmen. Lass rund um jedes Zwiebelchen einen kleinen freien Ring – so bleibt der Zwiebelteller (Übergang Knolle/Blätter) trocken. Zu dicker, nasser Mulch fördert Fäulnis.
Vlies/Netz: Schutz mit Augenmaß
Leichtes Vlies puffert Frost und Wind, Insektennetz hält Zwiebelfliegen fern. Lege es locker über Bögen und beschwere die Ränder. Bei milder Witterung lüften, damit sich kein Schwitzwasser staut und die Triebe kompakt bleiben. Im Frühling Netz frühzeitig kontrollieren – die Pflanzen dürfen nicht „unter der Decke“ vergeilen.
Frühjahrs-Check: Startklar für Wachstum
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- Beikraut weg: Konkurrenz nimmt Licht und Nährstoffe. Jung hacken – flach, um Wurzeln zu schonen.
- Boden lockern: Kruste vorsichtig brechen, damit Luft an die Wurzeln kommt.
- Leicht nachdüngen: Zwiebeln sind keine Starkzehrer. Eine dünne Gabe reifer Kompost oder sehr milder organischer Flüssigdünger reicht. Zu viel Stickstoff macht weiches Gewebe und verschlechtert die Lagerfähigkeit.
- Gießrhythmus anpassen: Mit steigenden Temperaturen regelmäßiger gießen – aber Staunässe vermeiden.
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Steckzwiebeln im Herbst richtig setzen.
Wenn’s ernst wird: Frostspitzen & Nässe
Droht strenger Frost ohne Schneedecke, lass das Vlies drauf. Nach Dauerregen: Rinnen freilegen, damit Wasser abziehen kann. Stehen die Pflanzen längere Zeit „mit nassen Füßen“, steigt das Fäulnisrisiko – dann hilft eine flache Hügelreihe beim nächsten Satz.
Blattpflege & Frühzugriff
Du kannst im frühen Frühjahr einzelne Blattspitzen für die Küche schneiden – wie Schnittzwiebel. Bitte sparsam: Jedes Blatt fehlt nachher beim Knollenaufbau. Für echte Bundzwiebeln ziehst du einzelne Pflanzen – die restlichen dürfen zu lagerfähigen Zwiebeln ausreifen.
Weiterlesen: Frühe Ernte & lange Lagerung.
Häufige Fehler & schnelle Lösungen
- Zu nass gemulcht: Fäulnis am Zwiebelteller. Lösung: Mulch ausdünnen, freien Ring lassen, besser lüften.
- Dauerfeuchte/Staunässe: Gelbe Blattspitzen, matschige Knollen. Lösung: Abzug verbessern, seltener gießen, Hügelbeet erwägen.
- Stickstoff-Schub im Frühling: Weiches, krankheitsanfälliges Laub. Lösung: moderat düngen, eher kaliumbetont.
- Netz ewig drauf: Vergeilte, lange Blätter. Lösung: regelmäßig lüften, bei stabilem Wetter tagsüber abnehmen.
- Gießen bei Frost: Nützt nichts, schadet Wurzeln. Lösung: nur an frostfreien Tagen wässern.
Faq/Haufige Fragen
Muss ich Winterzwiebeln im Winter gießen?
Nur an frostfreien Tagen und nur, wenn die oberen 3–5 cm Erde trocken sind. Staunässe unbedingt vermeiden.
Welcher Mulch ist geeignet?
Dünn und luftig: Laubhumus oder angetrockneter Rasenschnitt. Rund um die Zwiebel einen kleinen freien Ring lassen.
Brauchen Winterzwiebeln Dünger im Frühling?
Ja, aber nur leicht. Eine dünne Kompostgabe oder milder organischer Flüssigdünger genügt. Zu viel Stickstoff macht Probleme.
Wie lange lasse ich Vlies/Netz drauf?
Bei Frostgefahr Vlies auflegen. Im Frühling regelmäßig lüften; Netz gegen Zwiebelfliege nutzen, aber bei stabilem Wetter tagsüber abnehmen.
Woran erkenne ich Nässeprobleme?
Gelbliche Blattspitzen, schlaffe Pflanzen, muffiger Geruch. Sofort für Abzug sorgen und Gießmenge reduzieren.